SwissCollNet setzt sich für eine bessere Erschliessung naturhistorischer Sammlungen in der Schweiz ein. Eine gemeinsame Vision und langfristige Strategie fördert die Nutzung der Sammlungen durch die Forschung, Lehre und Gesellschaft.

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Geology and Mineralogy

Integrating Geoscience Collections into Specify Software
Beda Hofmann (Naturhistorisches Museum Bern), Alexis Beck (Natural History Museum Geneva), André R. Puschnig (Natural History Museum Basel), Gilles Borel (Naturéum, Lausanne)

Kuratoren geowissenschaftlicher Sammlungen verwenden verschiedene elektronische Datenbanken für die Inventarisierung von Mineralien, Gesteinen, Meteoriten, Edelsteinen und verwandten Objekten. Für die Paläontologie (Fossilien) werden ähnliche Datenbanken wie für biologische Sammlungen verwendet, aber für die Inventarisierung von nicht-biologischen Sammlungen fehlt derzeit eine allgemein akzeptierte und allen Ansprüchen genügende Lösung. "Specify" ist eine Open-Source-Software, die für biologische und paläontologische Sammlungen weit verbreitete Anwendung findet, sie ist aber derzeit nicht dafür geeignet, andere geowissenschaftliche Objekte zu verwalten. Mit diesem Projekt werden die vier grössten Naturhistorischen Museen der Schweiz, zusammen mit dem Specify Collections Consortium (University of Kansas, USA) eine "Specify Geoscience Platform" entwickeln und testen. Damit wird "Specify" für geowissenschaftliche Sammlungen fit gemacht. Die erweiterte Software wird zuerst bei vier beteiligten Museen (Bern, Basel, Genf, Lausanne) eingesetzt werden, dann sollen weitere Kooperationen zwischen anderen Museen initiiert werden. Damit wird eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass geowissenschaftliche Sammlungsinhalte in vereinigte Datenbanken wie die Virtuelle Schweizerische Naturhistorische Sammlung (Swiss Virtual Natural History Collection, SVNHC) oder GeoCASe integriert werden können.

Perennial conservation and fully digitisation of type minerals specimens of Musée cantonal de géologie, Lausanne
Nicolas Meisser (Naturéum, Lausanne), Marco Antognini (Museo cantonale di storia naturale Lugano), Beda Hofmann (Naturhistorisches Museum Bern)

Living beings constitute the biodiversity with nearly 2 million species discovered, minerals constitute the geodiversity of the Earth, the Moon and the meteorites but with only 5'863 species described (November 2022). These minerals in the form of crystals compose the rocks and ores used since the birth of humanity. They provide the chemical elements necessary for civilizations: gold, copper, iron, aluminium, uranium and now lithium and rare earths for the ongoing energy transition. The presence of minerals on Earth evolves with geological time and even with human activities and the discovery of a new mineral species is always important, because its study allows us to better understand a small portion of the Earth's history. The approval of a new mineral species requires a study that is submitted to the vote of an international committee of specialists. The samples studied, called mineral types, must be preserved in a museum. This project aims at preserving, using modern techniques, and digitizing the mineral types of the geological museum of Lausanne. The techniques that will be developed in this way will benefit other Swiss museums that possess such objects. This project lays the foundations for a complete online catalogue of the mineralogical types of Swiss museums and describes the techniques for the permanent preservation of these precious samples.

Meteoriten in institutionellen und öffentlichen Sammlungen der Schweiz
Matthias Meier (Naturmuseum St.Gallen), Beda Hofmann (Naturhistorisches Museum Bern), Sandra Scherrer (Naturmuseum Winterthur), Henner Busemann (ETH Zürich), Christian Sprecher (Naturama Aargau), Christian Püntener (Naturhistorisches Museum Fribourg), Edwin Gnos (Naturhistorisches Museum Genf), André Puschnig (Naturhistorisches Museum Basel), Silvan Thüring (Naturmuseum Solothurn)

Meteoriten sind wahre Ausserirdische – Bruchstücke von fernen Welten. Forscher untersuchen Meteoriten, um Einblicke in die Entstehung und Geschichte des Sonnensystems einschliesslich der Erde zu gewinnen und diese mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen. Viele Museen und Universitäten in der Schweiz haben kleine Meteoriten-Sammlungen, die aber gerade in kleineren Institutionen oft in einem schlechten Zustand sind. So haben diese Meteoriten beispielsweise keine modernen Namen und Klassifikationen, und werden nicht optimal aufbewahrt. Einige sehr seltene und wissenschaftlich wertvolle Meteoriten aus diesen Sammlungen bleiben für Jahrzehnte unerkannt, einfach weil niemand etwas von ihnen weiss! Das Ziel dieses Projektes ist es deshalb, ein digitales, zentralisiertes Inventar aller Meteoriten in institutionellen und öffentlichen Sammlungen der Schweiz zu erstellen, so dass diese Meteoriten wieder zugänglich für die Forschung werden. Zu diesem Zweck wird eine Forscherin oder ein Forscher alle Museen und Universitäten mit Meteoriten-Sammlungen besuchen und ein komplettes und modernes Inventar zusammenstellen. Die dabei entstandene Datentabelle wird Open Access (freier Lesezugang) in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert und in die künftige «Swiss Virtual Natural History Collection» (SVNHC; eine digitale Sammlung von Naturhistorischen Objekten der Schweiz) integriert, sobald diese verfügbar wird.