SwissCollNet setzt sich für eine bessere Erschliessung naturhistorischer Sammlungen in der Schweiz ein. Eine gemeinsame Vision und langfristige Strategie fördert die Nutzung der Sammlungen durch die Forschung, Lehre und Gesellschaft.

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Zoology - Vertebrates

Nachbestimmung, sowie Inventarisierung und Digitalisierung der Wirbeltiere aus der Naturkundlichen Sammlung Uri
Casparina, Aschwanden (Natural History Museum Uri, Natural History Collection of the Cantonal Secondary School Uri)

Das Hauptziel dieses Projekts ist die Nachbestimmung, die Neuetikettierung und die Digitalisierung aller Wirbeltiere unserer Sammlung. Als kleines Museum sind wir bei der Nachbestimmung der Wirbeltiere auf die Hilfe von Spezialisten (aus anderen Institutionen) angewiesen. Alle anderen Teile des Projekts können wir selbst durchführen.

Das Projekt ist wichtig, weil es einen wesentlichen Teil unserer Sammlung für Wissenschaftler und die Öffentlichkeit zugänglich macht. Eine Digitalisierung/Inventarisierung ist auch für die langfristige Erhaltung wichtig. Nur wenn wir eine Verbindung zwischen Objekt und Daten gewährleisten können, bewahren wir den wissenschaftlichen Wert der Sammlung. Indem wir den Sammlungsstandard heben, wird die Sammlung für nationale und internationale Datenbanken wichtig.

Für immer eingefroren: DNA-Gewebesammlungen für die künftige Biodiversitätsforschung
Manuel, Schweizer; Lukas, Rüber; Stefan T., Hertwig (Natural History Museum Bern)

Die Dokumentation der Biodiversität über Raum und Zeit ist eine der Hauptaufgaben von Naturhistorischen Museen. Die Archivierung von Proben, die für genetische Analysen gesammelt wurden, ist ein wichtiger Bestandteil davon. Die langfristige Aufbewahrung und Dokumentation solcher Proben aus wissenschaftlichen Projekten hat aufgrund von Zeitmangel, fehlendem Fachwissen und fehlender Infrastruktur meist keine Priorität. Ihre langfristige Aufbewahrung ist jedoch wichtig, nicht zuletzt um die Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Studien zu gewährleisten. Angesichts der kontinuierlichen Fortschritte in der DNA-Sequenzierungstechnologie können sie eine wichtige Ressource für künftige Projekte darstellen. In Zeiten eingeschränkter Sammlungsmöglichkeiten aufgrund zunehmender Regulierungen insbesondere bei Wirbeltieren ist die Integration solcher Proben in naturkundliche Sammlungen eine wichtige Quelle für die Sicherung von genetischem Material einer Vielzahl von Arten. Dies wird von der Forschung zunehmend anerkannt. Aus diesem Grund wurden dem Naturhistorischen Museum Bern tausende Gewebeproben von verschiedenen Forschern und Institutionen angeboten. Deren Konditionierung, Konservierung und Datenerfassung ist zeit- und kostenintensiv, aber eine Voraussetzung für jede weitere wissenschaftliche Nutzung. Durch die finanzielle Unterstützung von SwissCollNet kann dies nun für Gewebeproben von 10'000 Fischen, 10'200 Amphibien und 11'050 Vögeln erreicht werden.

Vertebrate collection: about preventive conservation and bringing the inventory to the next level
Louise Robert (Natural History Museum Neuchâtel)

The origin of the vertebrate collections at the Museum of Natural History of Neuchâtel (MHNN) dates back over 200 years. Since then, the collection has continued to grow and now includes over 21,600 specimens, many of which are of high scientific and historical value.

The specimens have deteriorated with time, namely due to climatic variation, attacks by insect pests and the accumulation of dust. Specimens will be dusted, disinfested, restored and reconditioned. The collections preserved in alcohol will also be reconditioned, according to the best practices in the field.

Each specimen in the collection will be mapped in order to verify its presence and location in the collection. At the same time, specimens will undergo a taxonomic revision and their IUCN conservation status will be noted.

High resolution photographs will be taken of all specimens and integrated into the MHNN database. This will improve the visibility of the collection for the scientific community.

Konservierung im 21. Jahrhundert - moderne Verfahren für die Erweiterung und Zugänglichkeit von Wirbeltiersammlungen
Stefan T. Hertwig (Naturhistorisches Museum Bern), Lukas Rüber (Naturhistorisches Museum Bern), Manuel Schweizer (Naturhistorisches Museum Bern)

Naturwissenschaftliche Sammlungen und Datenbanken dokumentieren die Vielfalt des Lebens auf der Erde und bilden eine wichtige Grundlage für unser Verständnis der Evolution. Korrekt datierte und konservierte Museumsexemplare sind daher unverzichtbare Datenquelle für biologische und angewandte Forschung. Folglich müssen Naturkundemuseen ihre Sammlungen ständig gezielt und auf der Basis wissenschaftlicher Standards erweitern. Dabei ist die Konservierung von Objekten ein zeit- und kostenintensiver Prozess, der jedoch die Voraussetzung für jede spätere wissenschaftliche Nutzung naturkundlicher Sammlungen ist. Das von SwissCollNet geförderte Projekt am Naturhistorischen Museums Bern wird zu einer deutlichen Erweiterung und besseren Erschliessung der Wirbeltiersammlung führen. Insgesamt 3000 neu gesammelte Exemplare sowie 350 historische Skelette in schlechtem Zustand sollen für die Sammlung präpariert, beprobt und digital erfasst werden. Die dabei neu erhobenen Daten werden übergeordneten Datenbanken zur Verfügung gestellt und damit Forschenden in aller Welt zugänglich gemacht. In diesem Modellprojekt werden die Standards für die Aufarbeitung von neu gesammeltem Material aber auch für die Erhaltung historischer Objekte in Wirbeltiersammlungen im Allgemeinen weiterentwickelt. Im Rahmen eines Workshops werden bewährte Praktiken in Erweiterung und Kuration von Wirbeltiersammlungen an andere Institutionen weitergegeben im Sinne eines Beitrages zur Aufrechterhaltung hoher Standards in den naturwissenschaftlichen Sammlungen der Schweiz.

Inventarisierung und digitale Erfassung der exotischen Wirbeltiere in der Sammlung des Naturmuseums Solothurn
Andreas Schäfer (Naturhistorisches Museum Solothurn)

Das Hauptziel dieses Projekts ist die Nachbestimmung, die Neuetikettierung und die Digitalisierung aller exotischen Tiere unserer Wirbeltiersammlung. Als kleines Museum sind wir bei der Nachbestimmung der exotischen Tiere auf die Hilfe von Spezialisten (aus anderen Institutionen) angewiesen. Alle anderen Teile des Projekts können wir selbst durchführen.

Das Projekt ist wichtig, weil es einen wesentlichen Teil unserer Sammlung für Forscher und Wissenschaftler zugänglich macht. Eine Digitalisierung/Inventarisierung ist auch für die langfristige Erhaltung wichtig. Nur wenn wir eine Verbindung zwischen Objekt und Daten gewährleisten können, bewahren wir den wissenschaftlichen Wert der Sammlung. Indem wir den Sammlungsstandard heben, wird die Sammlung für nationale und internationale Datenbanken wichtig.

Wirbellose und Wirbeltiere

Digitization and enhanced visibility of the zoological type collections of Neuchâtel
Jessica Litman
(Muséum d’histoire naturelle de Neuchâtel), Nicolas Margraf (MUZOO, La Chaux-de-Fonds)

Among the specimens found in natural history collections, type specimens are of particular importance because they are the only specimens that may be consulted when assessing the correct application of a scientific name. As such, they are indispensable for taxonomic and systematic research. Type-holding institutions must thus ensure that such material is both visible and accessible to the international scientific community. The goal of this project is to enhance the storage conditions and overall visibility of the zoological type material held at institutions in the canton of Neuchâtel, namely the Museum of Natural History of Neuchâtel and MUZOO of La Chaux-de-Fonds. We intend to recondition type specimens, digitize label information, photograph specimens and publish all data and metadata related to our type collections online. Data will be published on platforms such as the Swiss Virtual Natural History Collection (SVNHC) and the Global Biodiversity Information Facility platform (GBIF) according to the Fair Principles and the ABCD-EFG schema for the exchange of biodiversity data. The results of this project will facilitate scientific research in the fields of taxonomy and systematics, foment a greater understanding of the type collections in the canton of Neuchâtel and heighten public awareness concerning the contents of our collections.